Zur Entstehung der Paul-Gerhardt-Schule und der Namensherkunft
In der Festrede zur Schuleinweihung im Jahre 1961 ermahnte der damalige Bürgermeister Dr. Biermann die Kinder und Lehrer, das Erbe Paul Gerhardts hochzuhalten und zu wahren.
Nach der Neuordnung des Volksschulwesens in NRW ist durch den Entscheid der Eltern aus der ehemaligen evangelischen Paul-Gerhardt-Schule am 09.08.1968 eine Gemeinschaftsgrundschule geworden. Der Name der Schule wurde beibehalten.
Wer war Paul Gerhardt?
Paul Gerhardt wurde am 12. März 1607 in Gräfenhainichen bei Wittenberg geboren. Nach seinem Theologiestudium war er zunächst als Erzieher in Berlin tätig. 1651 wurde er Probst in Mittenwalde und 1657 Pfarrer an der Nikolaikirche in Berlin. Wegen eines Konfliktes zwischen dem reformierten Großen Kurfürsten und den lutherischen Pfarrern Berlins schied er 1667 aus dem Amt aus und wurde 1669 Diakon in Lübben im Spreewald. Dort starb er 1676.
Paul Gerhardt verfasste über 130 geistliche Lieder, die vor allem durch die Vertonung Johann Sebastian Bachs Teil der musikalischen Weltliteratur wurden.
Die Texte seiner Lieder zeugen von einer tief empfundenen Frömmigkeit und starkem Gottvertrauen. Einige von ihnen gehören heute sowohl zum Liedgut der evangelischen als auch der katholischen Kirche, z. B. das Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud„, das in verständlichen, anschaulichen Bildern auch Kindern unserer Zeit die Wunder der Schöpfung nahe bringen kann.
Lage der Schule
Die Paul-Gerhardt-Schule ist eine städtische Gemeinschaftsgrundschule. Sie liegt auf dem Wietesch. In der näheren Umgebung sind weitere Schulen angesiedelt. Hierzu gehören die Gertruden-Grundschule, die Elsa-Brändström-Realschule und das Gymnasium Dionysianum.
Der Schulbezirk befindet sich im wesentlichen am Westrand der Innenstadt. Das Einzugsgebiet der Schule ist ein gut strukturiertes Wohngebiet mit einem relativ hohen Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern. Es wird durchschnitten von einer stark befahrenen Ausfallstraße (Salzbergener Straße) und der Bahnlinie Rheine – Emden/Niederlande; am Rande wird es berührt von der Bundesstraße 70.
Von Vorteil ist die Nähe sowohl zur Innenstadt als auch zu den Naherholungsgebieten an der Ems, in Bentlage und Wadelheim.
Räumliche Gegebenheiten
In dem in konventioneller Bauweise 1960 errichteten Hauptgebäude befinden sich im Obergeschoss drei Klassenräume und die Schulbücherei. Im Erdgeschoss ist der Verwaltungsbereich, das Lehrerzimmer, ein Lehrmittelraum und die Räume der Offenen Ganztagsschule.
Mit dem Neubau im Jahr 2001 hat die Schule im 1. Stockwerk vier neue Klassenräume und im Erdgeschoss zwei neue Klassenräume erhalten. Zusätzlich entstand ein Forum mit einer Bühne, sodass Schulfeiern für alle Schüler und Schülerinnen in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden können.
In den vier Klassenräumen im Obergeschoss des Neubaus sind die Klassen 3 und 4 untergebracht. Im Altbau sind die Klassen 1 und 2 untergebracht. Ein Klassenraum im Erdgeschoss des Neubaus wird als Mehrzweckraum für den Religions- und Musikunterricht genutzt. Dieser Klassenraum hat eine bewegliche Lamellenwand und kann zum Forum geöffnet werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, das Forum für entsprechende Anlässe zu vergrößern.
Der vordere Schulhofbereich ist eine gepflasterte Schulhoffläche, die den Schülern zur Verfügung steht, wenn der hintere Teil bedingt durch die Wetterlage nicht bespielbar ist. Der hintere Schulhofbereich besteht aus einer Rasenfläche mit einem Hügel, einer großen Sandspielfläche mit verschiedenen Spielgeräten, einem Fußballfeld mit zwei Kleinfeldtoren und einer gepflasterten Fläche für das Spielen mit Stelzen, Pedalos, Fahrzeugen, Bällen, Seilchen etc.. Der Spielplatz ist außerhalb der Unterrichtszeit als Spielplatz freigegeben.
Der Sportunterricht muss in Ermangelung einer eigenen Turnhalle in der Sporthalle der benachbarten Realschule und auf dem Platz des ebenfalls im Schulbezirk liegenden Emslandstadions erteilt werden.
Im Rahmen der Neubaumaßnahme im Jahr 2001 wurde die Hausmeisterwohnung für die Unterbringung der Betreuungsgruppe umgebaut. Im Jahr 2006 wurden die Räume für die Gruppe der neu gegründeten Offenen Ganztagsschule erweitert. Es entstanden eine Küche mit einem Speiseraum. Zusätzlich wurde ein Bastel- und Spielzimmer eingerichtet. Im Keller wurde eine Garderobe und ein Projektraum eingerichtet. Daneben gibt es noch ein Abstellraum. Die sanitären Anlagen wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls erneuert. Der Projektraum ist mit einer Küche, Tischen und Matten ausgestattet, so dass die Kinder vielfältige Spiel- und Arbeitsmöglichkeiten in diesem Raum haben. Der Raum steht auch den Klassen der Schule zur Verfügung.
In den folgenden Jahren wurde wegen steigender Teilnehmerzahlen weitere Ausbaumaßnahmen vorgenommen. Ein kleiner Toberaum kam hinzu, die Garderobe wurde vergrößert und im Untergeschoss wurden weitere Toiletten gebaut.
Im Schuljahr 2015/ 16 wurde der dringende Wunsch der Eltern nach einem Betreuungsbedarf bis Schulschluss entsprochen. Da trotz verschiedener Versuche keine andere Lösung gefunden werden konnte, werden Räume der Offenen Ganztagsschule für die zusätzliche Betreuung genutzt. Aus diesem Grunde ist das Angebot bis Schulschluss, 13.10 Uhr, und auf 22 Kinder begrenzt. Die Gruppe der zusätzlichen Betreuung nutzt den Projektraum und den Toberaum in dieser Zeit, natürlich stehen auch sanitäre Anlagen zur Verfügung. Auch im Schuljahr 2017/18 stieg der Bedarf weiter an. Übergangsweise wurden Lösungen, ggf. auch multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten im Schulgebäude genutzt.
Wir hoffen für unsere Betreuungsangebote, dass diese räumlich beengte Situation sich auf Dauer verbessern wird. Außerdem möchten wir perspektivisch für alle Familien, die sich ein Betreuungsangebot wünschen, auch einen entsprechenden Platz anbieten können. Bisher konnten wir im Laufe des Schuljahres fast allen interessierten Familien den gewünschten Platz anbieten.